Bandscheibenfall an der Halswirbelsäule

Bandscheiben kommen zwischen allen knöchernen Wirbeln der Wirbelsäule vor. Sie ermöglichen unserem Rücken, sich zu bewegen und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Wirbel nicht aneinander reiben. Abnutzung von Bandscheibe und Wirbeln sowie abrupte Drehbewegungen des Halses können eine Bandscheibe im Bereich der Halswirbelsäule (HWS) nach vorne fallen lassen.

Dabei rutscht der weiche Kern der Bandscheibe aus seiner Hülle heraus in Richtung Brust. Mediziner sprechen dann von einem zervikalen Bandscheibenschaden (ICD 10-Code: M50). Diese Vorfälle an der Halswirbelsäule (HWS) machen etwa zehn Prozent der Bandscheibenvorfälle aus. Da sich Wirbel und Bandscheiben über die Jahre abnutzen, kommen sie im Alter wesentlich häufiger vor.

Symptome: Von unspezifischen Schmerzen bis zur Querschnittlähmung

Drückt der Vorfall auf Nerven am Rückenmark, kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen und zu Schmerzen, die vom Nacken in Schultern und Arme ausstrahlen. In einigen Fällen übt der Vorfall Druck auf das Rückenmark aus, was Taubheitsgefühle, Kribbeln und Schwäche in den Armen, Gangstörungen und sogar eine vorübergehende Querschnittlähmung verursachen kann.

Konservative Therapie, Versteifung oder Prothese

Meist behandeln Ärzte den Bandscheibenvorfall an der HWS mit konservativen Methoden. Sie verordnen Schmerzmittel, Krankengymnastik, Wärmebehandlung und gegebenenfalls eine Halskrause. Helfen diese Methoden nicht weiter oder droht die Bandscheibe das Rückenmark zu beschädigen, ist häufig eine Operation sinnvoll. Chirurgen können die Wirbel an der betroffenen Stelle mit Schrauben und Platten versteifen. Alternativ setzen sie eine künstliche Bandscheibe ein.